Die Geschichte der Stubnitz - Kurzgefasst

Ein einmaliges Kultur.Raumschiff, das die Geschichte der DDR-Hochseefischerei erlebt und sich zu einem Ort für alternative Musikkultur entwickelt hat. Trotz zahlreicher Herausforderungen bleibt die Stubnitz sowohl ein lebendiges seetüchtiges Denkmal als auch ein Symbol für die Beständigkeit von Grassroots- und Non-Mainstream-Kultur. 2024 liegt das 60. Jubiläum an.

Das Kulturschiff: Die Stubnitz, seit ihrer Umwidmung 1992 ein gemeinnütziges mobiles Kultur.Raumschiff, dient als Veranstaltungsstätte für Live-Musik, Clubbing, Performances, Kunstausstellungen, Kongresse, Events und vieles mehr. Das nach wie vor fahrbereite Schiff bereiste bis 2013 norddeutsche sowie europäische Hafenstädte und präsentierte dort innovative Kultur. Die Crew dokumentierte die Veranstaltungen systematisch mit eigener Technik. Mit einem auf mehr als 7.000 Konzertaufnahmen angewachsenen Audio- und Videoarchiv sowie Partnerschaften mit lokalen, internationalen und interkulturellen Initiativen trägt die Stubnitz seit Beginn zur Entwicklung zeitgenössischer Musikkultur bei. Bis heute ist das Kultur.Raumschiff mehrfach ausgezeichnete Spielstätte für Musikkultur, eine interdisziplinäre, partizipative und soziokulturelle Kulturwerkstatt. Mit Kapazitäten für bis zu 700 Personen und verschiedenen Veranstaltungsräumen bietet sie eine einzigartige und wandelbare Atmosphäre für unterschiedlichste Events.

Das Industriedenkmal: Die MS Stubnitz war ein Kühl- und Transportschiff - heute zählt sie zu den ältesten authentischen maritimen Frachtschiffen, die uneingeschränkt für die Berufsschifffahrt zugelassen sind. Mit ihrer schiffshistorischen Bedeutung und original erhaltener technischer Ausstattung ist die Stubnitz ein schwimmendes Museum. Sie ist ein einzigartiges Industriedenkmal, insbesondere durch ihre Geschichte in der DDR-Fischerei aber auch durch ihre Transformation in einen Kulturort. Die Bewahrung des Originalzustands, die umfassende technische Dokumentation und die Fortführung des Schiffsbetriebs tragen zur kulturhistorischen Bedeutung bei, die über die konventionellen Denkmalkriterien hinausgeht. Die Stubnitz spiegelt die industrielle Entwicklung der Fischerei im 20. Jahrhundert wider und vermittelt Einblicke in gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen; den Umbruch nach der Wiedervereinigung, den sozialen Wandel, den kulturellen Aufbruch, die Anpassung europäischer Hafenzentren und den Wandel der internationalen Seefahrt.


... und jetzt die ganze Story

Schiffbauindustrie in der ehemaligen DDR (1950–1990): Die DDR beschließt 1950 den Aufbau einer leistungsfähigen Schiffbauindustrie. In Stralsund startet 1962 die Produktion von 80-Meter-Fischereischiffen für den Export. 1964 werden mit ‚Stubnitz’ und ‚Granitz’ zwei Schiffe für die Region gebaut. Jährlich entstehen dort etwa 20 Schiffe dieser Klasse, ab 1972 auch 100-Meter-Schiffe. Die Volkswerft Stralsund galt über lange Zeit als die produktivste Werft für Fischereifahrzeuge in der Industriegeschichte weltweit.

Die Zeit der DDR-Hochseefischerei (1965–1990): Die Stubnitz erfüllt ab 1965 als Kühl- und Transportschiff ihren Bestimmungszweck. Bis 1984 trägt sie als Basisschiff beim Heringsfang zur Rentabilität der Sassnitzer Fangschiffe bei. Von 1984 bis 1990 dient sie der Rostocker Fischfangflotte als Zwischenlager auf hoher See, von Spitzbergen bis Mosambik. Sie übernimmt die vollen Netze von anderen Fangschiffen, verarbeitet täglich bis zu 60 Tonnen Fisch durch Tiefgefrieren und Verpacken und transportiert bis zu 1.017 Tonnen Fisch zum Basishafen. Ab 1984 fahren die beiden Sassnitzer Kühl- und Transportschiffe für die Rostocker Fischfangflotte. Die Flotte besteht aus bis zu 50 Schiffen.

Wendezeit (1990–1991): Ende Juni 1990 wird das Fischkombinat Rostock der 'Holding Deutsche Fischwirtschaft AG' unterstellt und in fünf Gesellschaften umstrukturiert. Da die Arbeitspreise durch die Währungsunion stark ansteigen erhält die Fischfangreederei den Liquidationsauftrag für die Flotte. Die Stubnitz hat zu diesem Zeitpunkt gerade Fischfangplätze vor Mosambik erreicht und muss unverrichteter Dinge Ende 1991 wieder nach Rostock zurückkehren.

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Die Stubnitz im Rostocker Hafen beim Verladen. Im Hintergrund ein anderes Schiff und ein Krahn.
Stubnitz an der Kaikante
Schiffskennung "SAS 501" auf der Außenseite des Schiffes. Ein Mann steht davor.
alte Schiffskennung SAS 501
Die Stubnitz auf See. Im Hintergrund andere Schife der Flotte.

Friedemann Kühn

die Stubnitz auf See / Flotillenfischerei
Auf dem Achterdeck wird ein Fischernetz eingeholt.
Netz einholen an Deck
Das Netz wird auf dem dem Achterdeck geöffnet. Fische werden an Deck aus dem Netz gelassen. Menschen stehen auf dem Netz und drum herum.
Öffnen des Netzes an Deck
Großer Fischhaufen an Deck. Menschen am Arbeiten.
Fische auf dem Achterdeck
Ein Mann an Deck nimmt einen Fisch aus. Im Hintergrund arbeiten zwei weitere Menschen.
Fische ausnehmen an Deck
Fischer nehmen an Deck Fische aus. Im Hintergrund ist das Meer.
Fischverarbeitung an Deck
Ein Mann steht am Förderband, auf dem Fische liegen, und schaut in die Kamera.
Arbeiten am Förderband im Schiffsinnern
Auf dem Förderband ist ein Paket mit gefrorenen Fischen, das aus dem Plattenfroster kommt.
Fischpaket kommt aus dem Plattenfroster
Ein Mann hält ein Paket mit gefrorenen Fischen in den Händen. Im Laderaum sind mehrere Fisch-Pakete gestapelt.
gestapelte Fischpakete in Laderaum
Auf dem Achterdeck findet eine Neptuntaufe statt. Mehrere Männer stehen verkleidet in einer Reihe und posieren.
Neptuntaufe auf dem Achterdeck
Ein Schlauchboot von oben fotografiert. Im Boot sitzen Menschen und bringen große Säcke mit Gütern. Auf den Säcken befindet sich das Logo des Fischkombinats Rostock.

Friedemann Kühn

Ein Schlauchboot bringt Säcke mit Gütern / auf den Säcken das Logo des Fischkombinats Rostock
Die Stubnitz liegt im Rostocker Hafen. Vor und hinter dem Schiff liegen andere Schiffe an und Arbeitsfahrzeuge stehen an Land.
die Stubnitz im Rostocker Hafen
Die Stubnitz auf See von der Seite fotografiert. Die Schiffskennung "SAS 501" ist gut zu erkennen.
die Stubnitz unterwegs
Die Stubnitz auf See. Vom Deck aus sind die hohen Wellen im Hintergrund fotografiert.
Seegang
Zwei Männer arbeiten auf der Heckslip. Wasser strömt in den Bereich wo die Männer stehen.
Arbeiten auf der Heckslip bei Seegang
Die Stubnitz in Rostock kurz vor ihrer geplanten Verschrottung 1992, fotografiert von schräg hinten. Links neben dem Schiff steht ein kleines Auto.
die Stubnitz kurz vor der geplanten Verschrottung 1992
Die Stubnitz und andere Schiffe der DDR-Fischfang-Flotte an der Kaikante in Rostock, kurz vor ihrer geplanten Verschrottung.
die DDR-Fischfang-Flotte gesammelt zur Verschrottung
Die Stubnitz liegt an der Kaikante im Rostocker Hafen. Vor dem Schiff steht ein Fahrzeug mit der Aufschrift “Radio Subcom”.
Radio Subcom vor der Stubnitz / erste Besuche der neuen Betreiber:innen
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Transformation (1992‒1994): Die Stubnitz, relativ preiswert und eines der ältesten Schiffe der Flotte, wird zur Kunstplattform umgewandelt. Das festgelegte Ziel war es, für Kulturprojekte nicht länger Orte, Aktionen und Performances ad-hoc und kurzfristig aufzubauen, sondern einen mobilen kulturell multifunktionalen Raum zu schaffen. Mit Unterkünften für 60 Personen und 4 Laderäumen schafft sie Raum für eine Künstlerinitiative, die sich unter anderem aus „Radio Subcom“ und „Fritz deutschlanD“ entwickelt hat. Das Gründungskollektiv (Urs und Claudia Blaser, Rene Römert, Antonia Neubacher, Armin Medosch, Christian Jost) benennt das mobile internationale Projekt „Kunst.Raum.Schiff Stubnitz“. Arbeitslos gewordene Seeleute unterstützten durch staatliche Arbeitsförderung dieses Vorhaben. An Bord entstehen erste Kunstprojekte. Nach technischer Beurteilung, Dockung und Probefahrt erhält der Trawler eine vorläufige Fahrerlaubnis als Frachtschiff.

Die ersten Reisen als Kulturschiff

1994: Eine erfolgreiche dreimonatige Reise mit kulturellen Aktivitäten und Stationen in Stralsund, St. Petersburg, Malmö und Hamburg endet vorerst in Rostock. Videos der Jahre 1992–1994 und der ersten öffentlichen Aktivitäten werden archiviert. Weitere Projekte sind aus Kostengründen nicht möglich und die Gründer gehen von Bord.

1995–1997: Einer der Initiatoren, Urs Blaser „Blo“ reorganisiert das Projekt, zuerst durch Mietverhältnisse mit dem Sequester, dann durch Liquidation und Besitzerwechsel in gemeinnützige Vereine. Die Kosten für das Schiff werden durch Musikveranstaltungen und ehrenamtliche Arbeit gedeckt. Kulturschaffende aus lokalen und internationalen Kontexten prägen diese Zeit der Stubnitz in Rostock, die sich zu einem Kristallisationspunkt der alternativen Kulturszene der 90er Jahre entwickelt. Ab 1992 liegt ein umfangreiches digitales Pressearchiv an Bord vor. Die Kulturstiftung des Bundes erwähnt die Stubnitz ausführlich in einer Studie zum kulturellen Wandel in den neuen Bundesländern. Erste Musikprojekte werden live dokumentiert und digital archiviert. Ab 1997 erscheinen erste Releases diverser Live-Aufnahmen.

1998–2001: Die Einladung der Kulturhauptstadt Stockholm führt 1998 zur Umsetzung eines Industrial-Music-Festivals an Bord. Mit Unterstützung des Deutschen Schifffahrtsmuseums sowie öffentlicher Förderung und Spenden wird die Überführungserlaubnis nach Stockholm erreicht. Behördlich gibt es allerdings einige Schwierigkeiten, das Projekt pendelte in Stockholm zwischen Veranstaltungsverbot für tanzbare Live-Musik, Veranstaltungserlaubnis und Ausschankverbot von importiertem Rostocker-Pils. Programmatisch ist Stockholm ein Erfolg, finanziell gestaltet es sich schwierig. Zwei Jahre später ermöglichen technische Anpassungen und eine Einladung des Deutschen Katholikentags die Überführung nach Hamburg und Lübeck. 2001 erfüllt sie alle Anforderungen an ein Frachtschiff, erhält reguläre Fahrterlaubnisse und wird von der Europäischen Kulturhauptstadt Rotterdam eingeladen. Knapp über 1.000 Musik-Dokumentationen aus Rostock, Stockholm, Hamburg, Lübeck und Rotterdam werden in vier Jahren produziert und digital archiviert. Ab 2001 erscheinen weitere Releases unter dem Label „Plattenfroster“.

Die Stubnitz als Denkmal und kulturelle Institution

Ab 2002 prägt der neue Nutzungszweck das Leben an Bord. Die Hansestadt Rostock ehrt Urs Blaser für die internationale und innovative Jugendkulturarbeit des Projekts mit dem Kulturpreis des Jahres. 2003 wird die Stubnitz aufgrund ihrer Bedeutung für die deutsche Schifffahrtsgeschichte in die Denkmalliste eingetragen. Das Deutsche Schifffahrtsmuseum Bremerhaven betont den kulturhistorischen Wert des aktiven Schiffs, das nicht nur technische Zusammenhänge bewahrt, sondern auch den Funktionserhalt ermöglicht. Der Einsatz ehrenamtlicher Besatzungsmitglieder spielt dabei eine entscheidende Rolle.

2002–2007: Die Stubnitz agiert mit Winterprojekten in Rostock und gastiert in Hafenstädten wie Hamburg, Brügge, Amsterdam, Stettin, Riga, Kopenhagen, Newcastle, Dünkirchen. In Zusammenarbeit mit kulturellen Organisationen entstehen internationale Musik- und Performance-Projekte. In der Kulturwerkstatt werden an Bord Veranstaltungskaufleute und Techniker:innen ausgebildet, Live-Projekte dokumentiert und 1.670 Musikdokumentationen digital archiviert.

Transformation der Rahmenbedingungen

2007–2012: Die städtebaulichen Entwicklungen in den Hafenstädten Europas dezimieren zentrumsnahe Liegeplätze für Seeschiffe. Der Schiffsbetrieb wird mit industriellen Zertifizierungen für das Safety- und Security-Management immer komplizierter. Die Schiffsbetriebskosten steigen überproportional. Regulierungen öffentlicher Veranstaltungen werden von Region zu Region immer unterschiedlicher, Kulturförderungen begrenzen sich zunehmend auf die Pflege des jeweiligen regionalen kulturellen Erbes; neben der kulturellen Arbeit wird der kommerzielle Erfolg immer wichtiger.

Das Schiff kämpft mit rückläufiger Kulturförderung in Rostock. Über 30 Überführungen zwischen Städten wie Amsterdam, Hamburg, Kopenhagen, Nykoebing, Stralsund, Aalborg, Wilhelmshaven, Aarhus, Bremen und London sichern das finanzielle Überleben und prägen das Bordleben. Die kürzeren Projektzeiträume in Rostock belasten dort das politische Wohlwollen zusätzlich. 1.300 dokumentierte Performances und 225.000 Besucher:innen markieren eine Leistungsgrenze des weitgehend ehrenamtlichen Betriebes. Eine kommerzielle Veranstaltungsperiode in Amsterdam mit 33.000 Besucher:innen finanziert die technische Instandhaltung im Frühsommer 2009. In der zweiten Hälfte 2009 gehen die beiden wichtigsten Spielorte — Amsterdam und Kopenhagen — aufgrund örtlicher Sicherheitsbestimmungen verloren. 2011 kommt das Schiff substanziell mehr und mehr unter Druck, der Rostocker Stadthafen droht - nicht nur für die Stubnitz - zum Haifischbecken für seine Traditionsschiffe zu werden.

Ports of Call

Häfen - Deutschland 1994 ‒ 2014

Ostseeraum
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Nordseeraum
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Nordseeraum Ostseeraum
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Europäische Nachbarländer 1994 ‒ 2014

Nordseeraum
Frankreich
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Belgien
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Litauen
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Schweden
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Russland
St. Petersburg 1994St. Petersburg -location of stubnitz link to google maps
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Die Stubnitz liegt im Rostocker Hafen 2010. Foto aus der Vogelperspektive. Vor dem Schiff an Land ist ein Zirkus aufgebaut.

Phalque

Rostock 2010
Stubnitz in London / Canary Wharf 2013. Foto aus der Ferne, bei Nacht. Im Hintergrund beleuchtete Hochhäuser.

Salli

London Canary Wharf 2013
Stubnitz in Rostock 1993. Aufschrift auf der Schiffsseite "kunst.raum.schiff". Im Hintergrund Backsteingebäude.
Rostock 1993
Die Stubnitz liegt im Hafen von St.Petersburg 1994. Im Hintergrund eine Promenade mit Bäumen und eine orthodoxe Kirche.
St. Petersburg 1994
Die Stubnitz in Stockholm 1998. Vor dem Schiff an Land stehen Autos.
Stockholm 1998
Die Stubnitz in Hamburg 2003. Im Hintergrund der Hamburger Hafen. Im Vordergrund eine Barkasse.

Carl

Hamburg Landungsbrücken 2003
Die Stubnitz im Hafen von Dunkerque 2005. Im Vordergrund und Hintergrund Industrie- und Hafengelände.

Carl

Dunkerque 2005
Die Stubnitz in Riga 2005. Im Vordergrund ein Stadtstrand mit badenden Menschen. Im Hintergrund Gebäude und Kräne.

Carl

Riga 2005
Die Stubnitz in Newcastle 2005. Im Hintergrund die Stadt und die Millenium-Bridge.

Carl

Newcastle 2005
Die Stubnitz in Rotterdam 2005. Im Vordergrund ein Schlepper. Im Hintergrund die Stadt mit Hochhäusern

Carl

Rotterdam 2005
Die Stubnitz an den Hamburger Landungsbrücken. Im Hintegrund weitere Schiffe und Boote sowie die Spitze des Michels.

Phalque

Hamburg Landungsbrücken 2007
Die Stubnitz in Amsterdam 2007. Im Vordergrund eine Pfütze, in der sich das Schiff und Autos spiegeln.
Amsterdam 2007
Die Stubnitz in Amsterdam 2009. Schwarzweiß Bild vom Ufer aus über das Wasser.Ikonografische Optik, Versorgungsboot liegt Backbord an, die Gangway geht an Land, ein großer Kran steht im Hintergrund.

Phalque

Amsterdam 2009
Die Stubnitz in Aalbrg 2009. Im Vordergrund Treppen. Links eine Uferpromenade und Gebäude. Rechts das Wasser.

Phalque

Aalborg 2009
Die Stubnitz in Kopenhagen 2009. Fish-Eye Perspektive. Fachwerkhäuser und Abendlichter.

Phalque

Kopenhagen 2009
Die Stubnitz in Kopenhagen 2009. Foto von vorne. Rechts und links die Stadt. Abenddämmerung.

Phalque

Kopenhagen 2009
Die Stubnitz in Aarhus 2010. Im Hintergrund eine Kirche.

Carl

Aarhus 2010
Die Stubnitz in Bremen 2012. Foto aus dem Weser-Tower von oben. Auf der anderen Uferseite Industriegelände. Links eine Brücke.

Phalque

Bremen 2012
Die Stubnitz in London 2012. Im Hintergrund die leuchtende Stadt und Hochhäuser.

Phalque

London 2012
Die Stubnitz in Dunkerque 2013. Im Vordergrund die gegenüberliegende Uferseite mit Schienen. Im Hintergrund Gebäude.

Carl

Dunkerque 2013
Die Stubnitz im Hamburger Baakenhafen 2014. Auf der rechten Seite die Hallen des ehemaligen Afrikaterminals. Links Hafengebäude, andere Schiffe und Sonnenuntergang

Carl

Hamburg Baakenhafen 2014
Die Stubnitz im Hamburger Baakenhafen 2022. Foto aus der Luft und Ferne. HafenCity und Innenstadt im Hintergrund. Leichter Nebel. Rosa Himmel.

Airblick

Hamburg Baakenhafen aus der Luft 2022
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Herausforderungen und Neuausrichtung des Projektes

2012 Zum Jahresanfang zerschlägt sich eine zweijährige und umsichtige Bemühung des Aufbaus einer größeren Partnerschaft mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Berlin für den Erhalt des Denkmalschiffes an einer fehlenden Kofinanzierung vom Land Mecklenburg-Vorpommern. Eine Denkmalförderung durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ist zu dieser Zeit für mobile Denkmäler noch ausgeschlossen. Für überregionale Förderungen fehlte jeder politische Wille, weswegen die Stubnitz im Frühjahr aufbricht, um entweder einen neuen Standort mit Perspektive zu finden oder die verbleibende Fahrterlaubnis zu nutzen, um das Projekt abwickeln zu können.

Auf der ersten Station, in Bremen, erweist sich ein neu geschaffener maritimer Standort als erfolgreich, dieser kann aber aufgrund eines Hotelneubauprojekts perspektivisch nicht weiterverfolgt werden. In Hamburg hat die Stubnitz immer Liegeplätze für temporäre Projekte erhalten, in jüngerer Zeit auch im Gebiet der sich zu entwickelnden HafenCity. Ein Liegeplatz für einen permanenten Standort ist jedoch nicht absehbar. Im Vorlauf der Olympischen Sommerspiele in London folgt die Stubnitz einer Einladung in die Royal Docks für das Musikfestival „Bloc“, welches im Fiasko endet: Es wird vom Publikum überrannt, muss evakuiert werden und endet vorzeitig im organisatorischen Chaos. Mit dem Konkurs des Festivals und den damit ausbleibenden Einnahmen für die Stubnitz, bleibt die Rückfahrt unfinanziert. Während der Sommerspiele überlebt das Schiff als Hotel, danach folgen kulturelle Aktivitäten bis in das Jahr 2013 in Canary Wharf (West India Docks). Zukünftige Perspektiven sind jedoch auch dort wegen städtebaulicher Entwicklung nicht mehr realisierbar. Das Schiff erhält in dieser Zeit viel positive öffentliche Wahrnehmung, selbst das renommierte US-Magazin „PowerShips“ würdigt die Stubnitz als aktives Denkmalschiff.

2013 markiert einen Wendepunkt. Das „Deutsche Seearbeits-Organisationsgesetz“ tritt in Kraft, was dem Schiff vor allem im internationalen Kontext einen zertifizierungspflichtigen Betrieb auferlegt. Das ehrenamtlich betriebene Projekt stößt damit an gesetzliche Grenzen — ihr weiterer Betrieb als mobiles und öffentlich zugängliches Kultur- und Denkmalschiff ist ohne Finanzierung einer beruflichen Mindestbesatzung nicht mehr realisierbar. Dies ist auch eine der Problemlagen für einen möglichen Standort in Dünkirchen, wo zusammen mit der Region Pas-de-Calais im Frühjahr dennoch eine erfolgreiche kulturelle Kooperation gelingt. In diese Zeit fällt ein Angebot der HafenCity Hamburg GmbH für einen langfristigen Standort in der HafenCity ab Eröffnung der Baakenhafenbrücke. Am 5. August trifft die Stubnitz aus Frankreich ein. Die Projekte in Bremen, London und Dünkirchen waren strapaziös und internationale Fahrtziele werden vorerst auf Eis gelegt. Im Oktober erhält das Schiff den neu gegründeten Spielstättenprogrammpreis der Bundesregierung als "Spielstätte des Jahres 2013" (seit 2015 bekannt als "APPLAUS", die Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten"). Die Stubnitz wird in diesem Jahr auch in Hamburg als Einzeldenkmal gelistet.

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Das Gründungskollektiv Kunst.Raum.Schiff Stubnitz 1992: Urs Blaser, Rene Römert, Antonia Neubacher und Armin Medosch stehen auf dem Achterdeck der Stubnitz. Leider nicht auf dem Bild: Christian Jost und Claudia Blaser.
Gründungskollektiv (v.l.n.r): Urs Blaser, Rene Römert, Antonia Neubacher, Armin Medosch, leider nicht auf dem Bild: Christian Jost und Claudia Blaser
Der Innenraum des Schiffs im Umbau. Auf dem Boden liegt Schrott. Durch die geöffnete Luke fällt Licht herein.
Umbau des Schiffsinnenraums
Ein Innenraum der Stubnitz (die Vearbeitung). Neonröhren an der Decke und Metall-Säulen im Raum.

Friedemann Kühn

Innenraum der Stubnitz (die Verarbeitung)
Ein Konzert auf der Stubnitz 1995. Ein Mann spuckt Feuer.

Rab Lewin Fotorabia

Konzert-Performance 1995
Eine Medieninstallation mit Röhrenfernsehern in Laderaum 1.
Medieninstallation in Laderaum 1
Eine Kunstinstallation mit wassergefüllten Tüten, die in Laderaum 1 von der Decke hängen.
Kunstausstellung in Laderaum 1
Eine Pyroshow vor der Stubnitz 1993. Die Silhouette des Schiffs ist vom Feuer erleuchtet. Rauchschwaden ziehen in den Himmel. Eine große Menge an Menschen schaut zu. Drei Autos stehen im Vordergrund.
Pyroshow vor der Stubnitz 1993
Auftritt der Performance-Gruppe RA.M.M. auf dem Achterdeck. Menschen sitzen auf einem runden Metallobjekt. Eine weitere Person steht auf ihren Schultern und reckt sich einem Menschen entgegen, der weiter oben, auf dem Trawlhaus, steht.
Auftritt der Performance-Gruppe RA.M.M. auf dem Achterdeck
Die Stubnitz fährt auf der Ostsee. Eine Roboterskulptur ist in der Mitte des Schiffs installiert.
die Stubnitz auf der Ostsee / Roboterinstallation an Deck 1994
Eine Performance auf dem Achterdeck 1994 in St. Petersburg. Menschen klettern aus Metallfässern. Außenrum Zuschauer:innen.
Performance auf dem Achterdeck 1994 in St. Petersburg
Die Stubnitz legt an. Nahaufnahme von zwei Menschen, die sich gegen die Schiffsseite stützen. Im Vordergrund ein großer Reifen und ein Poller mit einem Tau.
Handarbeit an den Fendern / das Sinnbild des Projektalltags
Vier Menschen protestieren in Rostock gegen die Schließung der Stubnitz. Sie posieren vor einem Transparent mit der Aufschrift
Rathausbesetzung in Rostock wegen Schließung der Stubnitz
Gewitter und Blitze fotografiert vom Achterdeck.
Gewitter auf dem Achterdeck
Die Stubnitz fährt. Hinter ihr die Öresundbrücke, die Schweden und Dänemarkt verbindet. Fotografiert vom Vordeck der Stubnitz 2009.

Phalque

Stubnitz vor der Öresundbrücke 2009
Eine Konzert-Performance in Laderaum 1. Ein Mann spielt Gitarre auf der Bühne und trägt ein Kostüm.
Konzert-Performance in Laderaum 1
Das Gründungsmitglied Urs Blaser, genannt “Blo”, mischt ein Konzert.

Phalque

Blo am Mischpult
Die Stubnitz auf dem Nord-Ostsee Kanal 2011, aus der Vogelperspektive fotografiert.
die Stubnitz auf dem Nord-Ostsee Kanal 2011
Eine Kunstausstellung in Laderaum 1 im Jahr 2011. Bilder hängen zwischen den Säulen.
Kunstausstellung in Laderaum 1, 2011
Ein Schreibtisch mit Equipment zur Bearbeitung von Audio- und Videodateien.

Phalque

Arbeitsplatz im Audio- und Videolabor
Ankunft in Newcastle 2005. Die Stubnitz unter der Millenium Bridge.
Ankunft in Newcastle 2005
Peformance und Akrobatik; eine Frau schwebt kopfüber im Raum, lediglich gehalten von einem an der Decke befestigten Tuch, welches sie um ein Bein gewickelt, mit beiden Händen und gestrecktem Körper in ästhetischer Körperhaltung festhält.

Salli

Performance in Laderaum 4, Aircraft Circus
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2014–2016: Im Jahr 2014 gibt es in Hamburg noch keine Standortsicherheit. Für eine Wasser-rechtliche Genehmigung auf der Elbe ist eine zusätzliche Festmachersicherheit Bedingung. Ein Zeitfenster für eine neu geschaffene 100%-Finanzierung für denkmalgerechte Instandsetzungen mobiler (maritimer) Denkmäler, von der andere große Denkmalschiffe profitieren können, bleibt unter diesen Vorzeichen außer Reichweite. Die 2014 anstehende 10. Klasseerneuerung wird deshalb zur großen Herausforderung. Der Besitzer des Hamburger Musikclubs Knust bietet dem Projekt ein größeres Darlehen für die Anzahlung der Dockung an. Um dessen Risiko zu sichern, wird eine große Crowdfunding-Kampagne aufgebaut. Mit genanntem Darlehen, der erfolgreichen Spendenkampagne und einem weiteren Darlehen der Hamburger Clubstiftung gelingt die Klasseerneuerung am Ende doch noch. Das 50. Jubiläum des Schiffes (Baujahr 1964) gehört den Supporter:innen!

Eine befristete wasserrechtliche Genehmigung erfolgt Ende 2014 mit der Auflage, zwei neue automatische Mooring- bzw. Verholwinden anzubringen. Der große Aufwand hierfür mit Planung, Beschaffung, Aufbau und Genehmigung wird Mitte 2015 mit der Endabnahme erfolgreich abgeschlossen, so dass die Entfristung der wasserrechtlichen Genehmigung und damit eine langfristige Standortsicherheit in Hamburg seit 2016 gegeben ist.

Auf dieser Basis kann nun an der Koordinierung eines Haushaltstitels für eine denkmalgerechte Instandsetzung mit Mitteln des Sonderprogramms Denkmalschutz des Bundes gearbeitet werden. Die Bemühungen hierfür werden im November 2016 mit einem Beschluss des Bundeshaushaltsausschusses und der Bewilligung einer Kofinanzierung aus dem Sanierungsfonds Hamburg honoriert.

2017–2018: Die Abstimmung des Zuwendungsverfahrens rückt 2017 in den Vordergrund. Parallel dazu droht von anderer Seite neues Ungemach, welches die Instandhaltung grundsätzlich in Frage stellen kann: Durch eine Betriebsprüfung der Jahre 2012 bis 2014 und 2015 bis 2017, einer massiven Zuschätzung für diese Zeiträume und dem Entzug der Gemeinnützigkeit ab 2012 durch das Finanzamt Rostock, geraten die gerade neu gewonnenen Perspektiven abermals unter Druck. Es folgt ab August 2017 ein langwieriger Rechtsstreit, bei dem erst über ein Jahr später der Erhalt der Gemeinnützigkeit und ein Abschluss des Verfahrens 2019 absehbar werden.

Weitere Ereignisse sind die Teilnahme am Hamburger Hafengeburtstag mit einer Gästefahrt sowie einer klasserelevanten Untersuchung des Unterwasserschiffes mit Taucher:innen in Kiel. Am Ende des Jahres 2017 wird das Projekt mit den Programmpreis APPLAUS für kulturell herausragendes Live-Musikprogramm ausgezeichnet 2018 gehen die Vorbereitungen für die Instandhaltungssphase zügig voran: Vorangebracht werden ein Raumbuch aller Räumlichkeiten an Bord, eine Stellungnahme aus schifffahrtshistorischer Perspektive für die Restaurierungsziele, Leistungsbeschreibungen, eine vergaberechtliche Planung und eine begleitende schiffbaufachliche Prüfung. Zum Jahresende erhält das Projekt abermals den Programmpreis APPLAUS.

2019–2021: Der intensive Vorlauf und die Vergangenheitsbewältigung der letzten Jahre zahlen sich in ersten Teilen aus. Denkmalrechtliche und schiffbaufachliche Genehmigungen des Leistungsverzeichnisses entwickeln sich weiter bis zum Zuwendungsbescheid: Mit Hilfe von Denkmalfördermitteln des Bundes, der Freien und Hansestadt Hamburg, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Stiftung Denkmalpflege Hamburg sowie weiteren maßgeblichen Drittmitteln durch Supporter:innen können wesentliche und endlich tiefgreifendere Instandsetzungsmaßnahmen realisiert werden. Wieder waren es die vielen Freund:innen und Handwerker:innen, die diese lange Instandhaltungsphase inklusive 11. Dockung und Klassifizierung als Seeschiff zum Erfolg gebracht haben. Eine Broschüre dokumentiert die Maßnahmen bebildert, außerdem gibt es die Video-Serie „Rust Never Sleeps“. Die Stadtbrache und Dauerbaustelle HafenCity Hamburg verändert sich, Ende 2019 beziehen die ersten Bewohner:innen gegenüber der Stubnitz ihre Wohnungen. Im März 2020 folgen Lockdowns im Zuge der Coronapandemie. Die nach wie vor arbeitende Mediacrew schaltet von Liveshows auf Stream um, woraus eine zweiwöchentliche Sendung, „Plattenfroster Television“ entsteht. Die Sendung bietet eine öffentlichkeitswirksame Bühne für 119 Musiker:innen in 55 Live-Projekten und Bands. Insgesamt 33 Folgen bis Oktober 2021 ermöglichen, mit rund 100 Gesprächspartner:innen über die Herausforderungen von Artists, Venues und der Grassroots-Musikbranche zu diskutieren. Aus dem bis dato auf über 7.000 Aufnahmen gewachsenen Konzertarchiv werden einige Selects ausgespielt. Mit Wiederaufnahme des Veranstaltungsbetriebes wird das Projekt mit zahlreichen Lärmbeschwerden der zugezogenen Nachbar:innen konfrontiert.

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Die Stubnitz in der Werft. Der Propeller von hinten und unten fotografiert.
Unterwasserschiff mit Ruder und Propeller
Mal- und Lackierarbeiten an der Außenhaut 2013. Mehrere Menschen lehnen sich über die Reling und lackieren das Schiff von Außen.

Phalque

Konservierungsarbeiten am Schanzkleid 2013
Die Stubnitz im Trockendock in Stralsund 2009. Foto von der Stubnitz von vorne unten. Die Ankerketten liegen ausgebreitet vor dem Schiff. Kräne im Hintergrund.

Phalque

ausgelegte Ankerketten beim Werftaufenthalt in Stralsund 2009
Arbeiten an der Außenhaut 2014. Zwei Menschen stehen im Korb eines Steigers.
Außenhautreinigung vom Steiger 2014
Ein Mensch in Arbeitskleidung schweißt etwas.
Schweißarbeiten
Die Stubnitz im Trockendock. Die Propellerwelle wird gerade gezogen und hängt an Ketten in der Luft. Drum herum Werftarbeitende und Baugerüste.
Gezogene Propellerwelle
Die Propellerwelle hängt an einem Kran. Von unten fotografiert, im Hintergrund blauer Himmel.
Propellerwelle am Kran
Ein Propellerflügel wird von einem Mann mit einem Schraubenschlüssel montiert.
Montage Propellerflügel
Die Stubnitz im Dock in der Warnowwerft in Rostock 1993. Werft und Schiff in der Ferne. Im Vordergrund Wasser und Steine.
Warnow-Werft Rostock 1993
Die Stubnitz im Dock von oben fotografiert. Hinter der Stubnitz liegt noch ein anderes Schiff.
die Stubnitz im Schwimmdock
Reperaturarbeiten am Scheergraben 2009. Eine Leiter ist an das Schiff gelehnt. Ein Mann steht daneben und hält einen Winkelschleifer.
Reparaturarbeiten am Scheergraben
Stubnitz im Trockendock der Stralsunder Werft 2009. Fotografiert von schräg hinten. Das Werftgebäude im Hintergrund.

Phalque

Werftaufenthalt Stralsund 2009
Der Maschinenraum der Stubnitz. Auf dem Bild sind mehrere Abgasrohre, Zylinderköpfe, Messeinrichtungen sowie der Leitstand zu sehen.

Phalque

Maschinenraum
Arbeiten in der Metallwerkstatt. Ein Mensch bearbeitet ein Metallstück mit einem Winkelschleifer. Funken sprühen.

Phalque

Metallwerkstatt
Die Stubnitz im Dock der Norderwerft in Hamburg 2014 aus der Ferne. Drum herum Baugerüste und Kräne.

Carl

Norderwerft 2014
Die Stubnitz im Dock der Norderwerft in Hamburg 2014 von hinten. Drum herum Werftgelände und Kräne.

Carl

Norderwerft 2014
Die Stubnitz beim Eindocken in die Hamburger Norderwerft 2019. Vorderer Teil des Schiffes von der Brücke aus fotografiert. Drum herum Werftgelände.

Salli

Eindocken in der Norderwerft 2019
Ein Mensch macht Schweißarbeiten an der Decke eines Tanks 2019.

Salli

Schweißen im Tank
Das Achterdeck ist zur Hälfte frisch lackiert. Rechts ein frisches grün, links abgenutzt und verblichen.

Salli

Lackieren des Achterdecks
Die Stubnitz im Trockendock der Norderwerft. Jesus steht vor dem Schiff und lackiert die Ankerketten.
Jesus an den Ankerketten
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Ende 2021 findet das große Instandsetzungssprojekt nach über 2 Jahren intensiver Bautätigkeit seinen erfolgreichen Abschluss und führt gleichzeitig zu einer Zäsur: Der Gründer und Leiter des Kultur.Raumschiff Stubnitz — Blo — geht nach 30 Jahren Arbeit für das Schiff von Bord. Er bleibt der Stubnitz mit seinem Wissen und Knowhow beratend erhalten.

2022–2024: Corona, Kriege und Preissteigerungen der aktuellen Zeit verändern die Musikkulturwelt stark. Grassroots-Kultur, Non-Mainstream-Venues und Artists stehen unter massivem Druck. Die Stubnitz gewinnt zum 4. Mal den Applaus Preis für bestes Live-Musikprogramm. Jedoch setzen die zahlreichen nächtlichen Lärmbeschwerden der Crew schwer zu, die sich deshalb zeitgleich zum postpandemischen Existenzkampf um einen neuen Liegeplatz bemüht. Im Februar 2023 zeichnet sich eine neue Perspektive ab, Hamburgs Politik bekennt sich deutlich zum Kulturort Stubnitz mit dem Willen, zügig einen neuen Standort zu finden. Zwei umfangreiche Artist-Residency-Phasen in Kooperation mit Piranha Arts/Boutique Foundation (Berlin) und dem Nyege Nyege Kollektiv (Kampala) finden statt; „Afropollination“ gefördert durch den TURN2 Fund der Kulturstiftung des Bundes. Im September 2023 zieht das Projekt einige hundert Meter östlich an die Hamburger Elbbrücken, da sich dort zur Zeit noch keine Wohnungen in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Ein Interimsplatz, der bis Ende 2026 kulturelle Zukunft verspricht. Nach knapp drei Dekaden Medienproduktion stellt die Mediacrew im Laufe des Augusts bis auf Weiteres die Videodokumentation der Konzerte ein, um Ressourcen freizuspielen. Wieder gelingt die Bewerbung um Förderung für das Industriedenkmal, Zusagen von BKM Bund und der Bürgerschaft Hamburg ermöglichen die Fortsetzung der Instandhaltungsphase 2019–2021. Wieder lautet das Ziel, dass die Stubnitz mit der sogenannten Klasseerneuerung in 2024 weitere fünf Jahre als Seeschiff klassifiziert und zugelassen bleibt und somit als Kultur.Raumschiff veranstalten kann. Die Spendenkampagne für Dritt- und Eigenmittel beginnt im Dezember 2023, die Arbeiten an Bord beginnen im Januar 2024. Der Kulturbetrieb bleibt selbstverständlich währenddessen erhalten.

Für die weitere Zukunft stellt sich die Herausforderung einer möglichen dritten Transformation, welche Fragen über maßgebliche Finanzierungs- und Strukturmaßnahmen beinhalten.

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Auftritt von Onom Agemo and the Disco Jumpers featuring Ahmed Ag Kaedy in Laderaum 4 im Jahr 2018. Sechs Menschen spielen auf der Bühne.

Fallcare Bredow

Auftritt von Onom Agemo and the Disco Jumpers featuring Ahmed Ag Kaedy 2018
Die Stubnitz liegt an in der Hamburger Hafen City. Nebenan brachliegende Flächen. Im Hintergrund der Hafen und die Elbphilharmonie.

shapedreflections.de

die Stubnitz im Stadtentwicklungsgebiet Baakenhafen / Hamburg Hafen City 2018
Die Stubnitz als Teil des Theater der Welt 2017 vor dem ehemaligen Afrikaterminal im Hamburger Baakenhafen. Auf dem Achterdeck sind Sonnenschirme und einige Menschen.

Carl

Theater der Welt 2017
Die Ausfahrt der Stubnitz zum Hamburger Hafengeburtstag 2018. Im Vordergrund ein Boot mit der Aufschrift

Kurt W Hamann

Hafengeburtstag 2018
Ein Konzert von Dorian Electra in Laderaum 4, 2022. Atmosphärisches Licht und eine feiernde Menschenmenge.

Stefan

Konzert von Dorian Electra 2022
Ein Konzert von Lioba / Brokebutlive in Laderaum 4, 2022. Lioba am Keyboard. Im Vordergrund eine Discokugel.

Nico Vogelsänger

Konzert von Lioba / Brokebutlive 2022
Die Ausstellung No Escape Room. Die Stubnitz in Nahaufnahme. Über der Brücke ist in Leuchtbuchstaben das Wort “Doom” angebracht.

Salli

Ausstellung No Escape Room 2022
Der Betriebsgang der Stubnitz. An den Wänden hängen Bilderrahmen mit Fotos.

Nico Vogelsänger

der Betriebsgang
Die Stubnitz fotografiert von einem Beiboot aus. Im Vordegrund der Oberkörper eines Menschen von hinten.

Carl

unterwegs mit dem Beiboot
Die Stubnitz an den Landungsbrücken 2019. Im Vordergrund ein Suchscheinwerfer auf dem Deck der Stubnitz. Im Hintergrund die Elbphilharmonie.

Carl

die Stubnitz an den Landungsbrücken 2019
Die Ladeluke zwischen Achterdeck und Verarbeitung. Hindurch scheint Licht. Im Vordergrund eine Absperrung aus Ketten.

Sven Pötzl

die Ladeluke in der Verarbeitung
Ein Konzert von Michaelbrailey in 2023. Die Silhouette von Michaelbrailey hebt sich von der hellen Bühnenbeleuchtung ab.

Stefan

Konzert von Michaelbrailey / Upstream #4
Das Achterdeck bei der Eröffnung der Promenade Kirchenpauerkai 2023. Sonnenschirme sind aufgespannt. Menschen an Deck.

Carl

Open Deck zur Eröffnung der Promenade Kirchenpauerkai 2023
Konzert von Siksa 2022. Ein Mensch steht in grünem Licht auf der Bühne und spielt Gitarre.

Salli

Konzert von Siksa 2022
Konzert von Dans Dans 2022. Auf der Bühne die Band. Im Vordergrund das Publikum.

Stefan

Konzert von Dans Dans 2022
Training von Greenpeace 2022. Auf dem Wasser neben und hinter der angelegten Stubnitz sind mehrere Rettungsboote.

Salli

Training von Greenpeace 2022
Hochwasser 2020. Die Stubnitz von Land aus und von schräg vorne fotografiert. Rechts im Bild eine Baustelle.

Carl

Hochwasser 2020
Auftritt von Zai, Nana und Exoce im Rahmen von Afropollination 2023. Zwei Frauen tanzen auf dem Boden. Im Hintergrund steht ein weiterer Tänzer.

Ian Wainaina / ianwainaina.com

Performance von Zai, Nana und Exoce / Afropollination 2023
Binghi und Astan Ka im Audio Video Lab im Rahmen von Afropollination 2023. Zwei Frauen sitzen an einem Tisch und besprechen etwas. Auf dem Tisch stehen Mixer.

Ian Wainaina / ianwainaina.com

Binghi und Astan Ka im Audio Video Lab / Afropollination 2023
Auftritt von Zoe Mc Pherson, 3OK und Jay Mitta im Rahmen von Afropollination 2023. Drei Menschen stehen auf der Bühne hinter dem DJ-Pult und spielen Musik.

Ian Wainaina / ianwainaina.com

Konzert von Zoe Mc Pherson, 3OK und Jay Mitta / Afropollination 2023
Konzert von Embryo in Laderaum 4. Die Band spielt auf der Bühne. Viele Menschen stehen vor der Bühne oder sitzen am Rand. Im Vordergrund sitzt eine Person am Mischpult.

Stefan

Konzert von Embryo in Laderaum 4
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